Nun, ich würde es nicht gerade einen ruhigen Morgen auf dem Meer nennen. Tatsächlich gelang es uns, ein kleines Wetterfenster zwischen dem windigen gestrigen und dem sehr nassen heutigem Nachmittag zu nutzen und drei verschiedene Gruppen akrobatischer und verspielter Delfine zu entdecken.
Einer der schnellsten, akrobatischsten, aber oft auch scheuen Streifendelfine (Stenella coeruleoalba) war die erste Gruppe, die wir antrafen. Auch heute schienen sie Verstecken zu spielen, Grund genug, diese Schönheiten nach ein paar Minuten allein zu lassen. Glücklicherweise fanden wir bald eine andere, sich ganz anders verhaltende Art – die verspielten Atlantischen Fleckendelfine (Stenella frontalis). Die kleine Gruppe schien zu fressen, zusammen mit einem unserer charismatischsten Seevögel – dem Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris borealis). Diese großen Vögel sind, wie der Name verrät, geschickte Taucher auf der Suche nach ihrer Beute. Außerdem haben unsere Sturmtaucher einen ausgezeichneten Geruchssinn und können Fischschwärme meilenweit entfernt wahrnehmen. Unser Späher an Land nutzt Ansammlungen von fliegenden Sturmtauchern über einem bestimmten Gebiet, da die Vögel sich oft von genau demselben Fischschwarm ernähren wie Delfine. Während nun die armen Fische von allen Seiten angegriffen wurden, waren wir von dem Naturschauspiel begeistert: Seevögel, die über unseren Köpfen kreisten, und dazwischen die akrobatischen Sprünge der Delfine. Wir wären noch länger geblieben, wenn uns nicht ein weiterer Anruf über eine noch größere Gruppe von Fleckendelfinen informiert hätte. Diese neugierigen Kreaturen umringten unser Boot, und es gab sicherlich niemanden an Bord, der nicht eine Reihe spektakulärer Hochsprünge dieser bezaubernden Delfine beobachtet und voller Dankbarkeit in den Hafen zurückgekehrte.
von Sarah Kather
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Ribeira Brava