Drei Große Tümmler (Tursiops truncatus) waren heute unsere ozeanische Eskorte. Nach vorsichtiger Annäherung waren sie bereit, uns ein Weilchen an ihrem Alltag teilhaben zu lassen. Gelassen zogen sie parallel zur Ribeira Brava. Zwei Delfine schwammen im Gleichtakt Seite an Seite: Dies ist eine Form der nonverbalen Kommunikation, die den Tieren ein Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt. Eines der beiden Tiere atmete jedes Mal vor dem Auftauchen aus. Dadurch entstand eine Blasenkette. Meeressäuger haben um das Blasloch viele Nervenendungen. Dadurch spüren sie genau, wann sie oberhalb der Meeresoberfläche sind und einatmen können, ohne dass Wasser ins Blasloch eintritt. Der Atemprozess geht schnell vonstatten. Beim Abtauchen wird das Blasloch durch eine kräftige Muskulatur verschlossen. So kann kein Wasser in die Lungen eindringen. Während der Ausatmung entsteht oft ein sogenannter Blas, der zwar bei den Großen Tümmlern, klein und buschig ist, bei Bartenwalen jedoch vier bis fünf Meter, manchmal sogar neun bis zehn Meter (Blauwale) in die Höhe ragen kann. Da Meeressäuger eine 90%ige Nutzung des in der Atemluft enthaltenen Sauerstoffs haben, ist es ihnen möglich, genügend Sauerstoff in ihrer myoglobinhaltigen Muskulatur und im Blut anzureichern. Dies ermöglicht ihnen lange Tauchgänge und macht es möglich, dass sie wesentlich weniger Atemzüge, als wir Menschen (mit einer Sauerstoffnutzung von ca. 10%), pro Minute benötigen.
Ein Foto war es wert, ebenfalls in die heutige Fotogalerie aufgenommen zu werden. Auf diesem Foto schaut das Meer „zweigeteilt“ aus. Links spiegelt sich ein wolkenfreier Himmel im blauen Meer, auf der rechten Seite hingegen sieht man die Spiegelung der Wolkendecke, die dem Meer eine andere Farbe verleiht.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtung des Tages
Ribeira Brava
10.00 Große Tümmler, Unechte Karettschildkröte