Die Regenprognose für heute ließ unser Team einen eher grauen Tag erwarten, aber es stellte sich heraus, dass das Gegenteil der Fall war! Der teilweise bewölkte Himmel öffnete sich bald, um etwas warmen Sonnenschein hereinzulassen und hob somit die Stimmung in der Marina. Unser Schnellboot verließ Calheta kurz nach 10 Uhr und düste Richtung Westen, um eine Gruppe von Delfinen zu finden, die unser Späher nur 3 Seemeilen außerhalb von Paul do Mar am Rande des Unterwasserplateaus an der Südwestspitze der Insel entdeckt hatte. Zuerst nahm Carlos an, dass es sich um Kurzschnabelige-Gewöhnliche-Delfine (Delphinus delphis) handelte, aber die Geschwindigkeit und das Schwimmverhalten der Gruppe machten es schwierig, sie zu verfolgen, was eher nach Streifendelfinen (Stenella coeruloalba) klang, eine scheuere Delfinart, die schwieriger ist zu beobachten.
Als wir im Sichtungsgebiet ankamen, verlor Carlos die Tiere aus den Augen und suchte weiter, während wir die Zeit nutzten, um die zahlreichen Portugiesische Galeeren (Physalis physalis) zu bewundern, die die Wasseroberfläche schmückten. Die kolonialen Nesseltiere tauchen zu Beginn des Frühlings in großer Zahl in den Gewässern der Insel auf und werden oft an die Strände gespült. Am Strand ähneln sie oft ein Stück Plastik und genau deswegen empfehlen wir alle die bei Beach Cleanups mit machen, dies zu berücksichtigen und Handschuhe zu tragen!
Nach der Begegnung mit den Galeeren steuerte Daniel die Stenella nahe eines Fischerbootes, welches gerade dabei war, eine Langleine mit Schwarzen-Degenfische (A.carbo) einzusammeln. Der Fang muss relativ frisch gewesen sein, da die Fische immer noch eine kupferfarbene Haut hatten, im Gegensatz zu der schwarzen Farbe die bei den Exemplaren in den Supermärkten und Märkten zu sehen ist. Degenfische sind mesopelagische Räuber und bewohnen die tieferen Schichten der Wassersäule, ein fragiles Ökosystem, über das wir noch zu wenig wissen. Ich empfehle Ihnen daher demütig, Ihren Fischkonsum auf Madeira zu variieren und den Espada in Maßen zu genießen.
Bald kam der Anruf von unserem Spotter; er hatte die Delfine gefunden! Das Gebiet war von einer großen Gruppe von Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris borealis) markiert, und als wir uns näherten, stellten wir schnell fest, dass es sich um eine Jagdsituation handelte, an der eine große Gruppe von Delfinen beteiligt war. Die ersten, die sich näherten, waren Gewöhnliche Delfine, die Carlos seine erste Vermutung bestätigten. Bald schlossen sich eine Handvoll Streifendelfine an und sprangen in die Nähe unseres Bootes, und zeigten dabei ihr wunderschönes Flankenmuster. Streifendelfine nähern sich selten, werden aber von Zeit zu Zeit und besonders in Gegenwart einer anderen Art, neugierig. Dann haben heute also Glück gehabt!
Wir begannen bald mit unsere Rückkehr zur Marina, bereits dankbar für diese wunderbare Tour, als plötzlich ein großer Hai aus dem Wasser schoss. Daniels Vermutung war, dass es ein Mako-Hai (Isurus oxyrinchus) gewesen sein könnte und unsere Gäste haben sich über dieses letzte I-Tüpfelchen auf diese sehr ereignisreiche Tour riesig gefreut! Was für ein toller Vormittag!
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Stenella
10:00 Kurzschnabelige-Gewöhnliche-Delfine, Streifendelfine, Portugiesische Galeere