Die Bedigungen waren ein bisschen rau am Atlantik heute Vormittag, was unsere Suche nach der kompakten Herde von Kurzflossen-Pilotwale (Globicephala macrorhynchus), die der Carlos zwei Seemeilen vor Calheta entdeckte, zu einer Herausforderung machte. Durch den fleißigen Einsatz unserer Crew, insbesondere die unseres Spähers und Kapitäns, fanden wir die Tiere nach einer halben Stunde. Ein Teil der Gruppe war zusammen mit einer Handvoll Bottlenose-Delfinen (Tursiops truncatus) unterwegs und in den Gruppen beider Arten waren auch Jungtiere und Kälber zu sehen.
Man geht davon aus, dass Pilotwale fixe matrilineare Gruppen bilden, die aus mehreren Weibchen bestehen, die sich um die jüngeren Tiere kümmern. Obwohl Große Tümmler eher opportunistisch in ihrer sozialen Dynamik sind, neigen sie auch dazu sogenannte Kinderstuben-Gruppen zu bilden. Studien haben gezeigt dass gute Beziehungen unter den Weibchen die Überlebenschancen von Kälbern stärken.
Wir sehen oft Kälber in solchen interspezifichen Assoziationen, was darauf hindeuten könnte, dass die Tümmler bei den Pilotwalen Schutz für ihre Jungen suchen. Möglicherweise sind solche Interaktionen auch für die sozialen Fähigkeiten der Jungtiere von Vorteil, so dass zukünftige Generationen von Tümmler und Pilotwalen einander aufsuchen, und die Interaktionen unter den Tieren genauso friedlich ablaufen wird wie bei ihren Eltern.
Von Paula Thake
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Stenella
10:00 Große Tümmler, Kurzflossen-Pilotwale