Tierkinder zu bewundern, ist immer toll! Besonders an einem Tag wie heute. Am Morgen breitete die glatte See sich im Sonnenschein aus und das Wasser leuchtete strahlend blau. Recht dicht an der Küste begegneten wir einer Gruppe Großer Tümmler (Tursiops truncatus). Die Gesamtgruppe war großflächig verteilt, doch die Kindergartengruppe genoss das Bugwellenreiten vor der Ribeira Brava. Die beiden Muttertiere führten ihre Kälber mit Fürsorge vor das Boot. Scheinbar ein Ausflug den die Delfine sehr genossen. Später kamen die Jungtiere auch alleine in die Bugwelle. Das waren magisch blaue Momente mit dem ozeanischen Kindergarten!
Für unsere zweite Sichtung am Morgen brauchte es etwas Geduld, denn die Pottwale (Physeter macrocephalus) waren weit entfernt. Zu unserem Glück sprang das Jungtier immer wieder. So war es gegen die Sonne leichter die Tiere zu entdecken. Und kurz danach kamen Muttertier und Kalb ganz dicht am Boot vorbei. Das Kalb tauchte immer wieder zum Säugen ab. Und auch hier ein magischer Moment, als nämlich die beiden im Gleichtakt abtauchten und wir beide Fluken zeitgleich sehen konnten.
Der Nachmittag stand ganz und gar unter dem Zeichen des Pottwals (fast;))! Der größte, der Zahnwale verhielt sich spielerisch und majestätisch zugleich. Die Tiere sozialisierten miteinander und das Kalb war sicher in ihre Mitte aufgehoben. Wir sahen Syphops (den Kopf aus dem Wasser heben), Drehungen zur Seite, sodass ein Teil der Fluke aus dem Wasser ragte, einen Kopfstand mit anschließendem Abtauchen gab es auch noch. Sechs dieser Wale hielten sich im Umfeld auf, vier davon erlebten wir ganz nahe.
Und weil diese Wunderwerke der Natur eine so wichtige Rolle in diesem und auch unserem Ökosystem einnehmen, möchte ich hier nochmals an die Petitionen erinnern. 🙂
https://www.lobosonda.com/de/walbeobachtung/meeresschutz/
Einen Observation der Walbeobachter aus luftiger Höhe gab es noch zu verzeichnen. Ein gefiederter Geselle spähte dieses Mal uns aus. Die Identifikation von Vögel kann manchmal eine Sache für sich sein. Doch für solche Fälle gibt es ja zum Glück qualifizierte Vogelexperten. Und sie waren einstimmig der Meinung, dass es sich bei diesem äußerst seltenen Besucher, um eine Spachtelraubmöwe (Stercorarius pomarinus) handelte. Dieser Vogel brütet in der arktischen Tundra, wie auch rund um den Nordpol. Im Winter zieht es ihn auf die (Sub)tropischen Meere. Er ist ein spezialisierter Jäger im Erlegen von Lemmingen.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 Große Tümmler, Pottwale
14:30 Pottwale
Stenella
09:30 Große Tümmler, Pottwale
15:00 Pottwale, Spachtelraubmöwe