Die Tage werden kürzer, vor allem nachts sinken die Temperaturen und starke Regenfälle mehren sich. Wir können diese klaren Anzeichen an Land erkennen, doch auch die See verändert sich. Die höheren Niederschläge und der Oberflächenabfluss der Insel in Kombination mit starker Dünung haben die vorherig kristallklaren Küstengewässer in trübe Wellen verwandelt – der Sommer ist zu Ende.
Bedingt durch starke Südwestwinde konnten wir zeitweise nicht rausfahren, doch heute waren die Bedingungen gut. Es ist interessant die Veränderungen zu beobachten: der Himmel ist sehr klar, aller Staub ist mit dem Regen ausgewaschen, Pflanzenteile und Holz treiben weit verteilt an der Oberfläche und die Dünung ist stärker. Die Fahrt übers Meer fühlt sich manchmal an wie das ständige Erklimmen kleiner Hügel auf jeder einzelnen Woge.
Auch die Artkonstellationen haben sich verändert. Einige regelmäßige Gäste sind nicht mehr zahlreich vorhanden. Die Sichtungen der Atlantischen Fleckendelfine (Stenella frontalis) gehen deutlich zurück und die Bulwersturmvögel (Bulweria bulwerii) wurden seit Wochen nicht mehr gesehen. Zum Glück können andere Arten wie die Großen Tümmler (Tursiops truncatus) und die Kurzflossen Pilotwale (Globicephala macrorhynchus) in mitunter großen Anzahlen vorhanden sein. Das war auch heute Morgen der Fall. Zu bedauerlich jedoch, dass die Schulen unterwegs waren und am Nachmittag im stärkeren Wellengang keine Tiere gefunden werden konnten.
Mal sehen, was der Herbst noch bringt. Es bestehen Chancen, dass sehr große Arten, die nur selten vor Madeira zu sehen sind, in diesem Monat vorbeikommen.
von Jan-Christopher Fischer
Sichtungen des Tages
Stenella
10:00 Große Tümmler, Kurzflossen Pilotwale
15:00 keine Sichtungen