In der Woche vor Valentinstag dreht sich natürlich alles um die Liebe. Ich persönlich glaube, dass der Mensch von Natur aus eine Liebe, oder besser gesagt eine Faszination, für die natürliche Welt besitzt. Wie Liebe wird diese Faszination im Laufe unseres Lebens entweder gefördert oder vernachlässigt.
Ich liebe den Ozean seit ich denken kann. Der Ozean ist nicht nur wichtig für das Leben auf der Erde, er ist auch sein Geburtsort. Alle unsere gemeinsamen Vorfahren tauchten als primitive Wesen in dieser Ursuppe auf, und nach Millionen von Jahren der Evolution überrascht uns der Ozean trotzdem immer wieder mit seiner unglaublichen Vielfalt.
Viele Meeresbewohner haben sich entwickelt, um neue Lebensräume an Land zu besiedeln, aber die Vorfahren der Wale haben die Dinge etwas anders gemacht; Sie kehrten zurück in den Ozean. Delfine repräsentieren nicht nur unsere alte Verbindung zu unseren Ozeanen, sie faszinieren uns auch mehr als andere Meerestiere. Diese Faszination reicht bis in die Antike zurück, wo Kurzschnäuzige-Gewöhnliche-Delfine (Delphinus delphis) die alt-griechischen und römischen Kunst und Literatur dekorieren. Dies macht sie zu einer der Pionier-Delfinarten macht, wenn es um Interaktionen mit dem Mensch geht. Heute haben wir diese wunderschönen Delfine beim Jagen beobachtet, ein wunderbares Spektakel, das zu dieser Jahreszeit oft bewundert werden kann.
Die starke Verbundenheit der Menschheit mit Delfinen lässt sich damit erklären, dass wir viele Gemeinsamkeiten mit ihnen sehen und uns auf sie beziehen können. Sie sind klug, charismatisch, sehr sozial und zeigen Empathie. Sie sind auch sehr neugierig, erforschen aktiv ihre Umwelt um sie herum und geben dieses Wissen durch soziales Lernen an jüngere Generationen weiter, ein Attribut, das Verhaltensforscher dazu veranlasst hat, sie als „kulturelle“ Wesen zu bezeichnen.
Diese Parallelen sind am besten im Große Tümmler (Tursiops truncatus) vertreten, der zweifellos die beliebteste und am besten dokumentierte aller Walarten ist. Tümmler sind äußerst neugierig und obwohl sie heute ein gemessenes Interesse an unseren Booten zeigten, sind sie die Art, die wir am häufigsten mit anderen Walarten interagieren sehen. Leider sind Tümmler auch die beste Darstellung dafür, wie unsere Liebe und Faszination für Delfine, oft dazu führt, dass wir sie misshandeln. Unzählige Tümmler sind in Gefangenschaft oder infolge wissenschaftlicher Experimente umgekommen und unverantwortliches Verhalten auf See bei Whale-Watching Aktivitäten hat auch zu Verletzungen oder Stress in Küstenpopulationen dieser Art geführt.
Letztendlich sind wir dafür verantwortlich, wie diese alte Liebesgeschichte mit Delfinen weitergeht. Wir bei Lobosonda hoffen, dass wir unsere gemeinsame Zeit mit unseren Gästen auf See, so gut wie möglich nutzen, in dem wir so viel Wissen wie möglich verbreiten. Hoffentlich wird dem Menschen irgendwann mal klar, dass Delfine unsere Liebe nicht brauchen. Sie verdienen jedoch unseren Respekt, damit sie weiterhin in unsere Ozeane gedeihen können und wir sie wiederum über Jahrzehnte hinweg bewundern können.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Stenella
10:00 Große Tümmler, Kurzschnäuzige-Gewöhnliche-Delfine