Beide unsere Boote mussten heute weit Richtung Osten fahren, um vor der Küste von Ribeira Brava eine Gruppe von Grossen Tümmler (Tursiops truncatus) zu sichten. Ich war an Bord unserem traditionellen Bootes mit einer sehr netten Gruppe von Gästen, die sich sehr für die Delfine und der Artenvielfalt um Madeira interessierten.
Eine häufig gestellte Frage auf vielen unserer Touren ist die Auswirkung des Fischens auf die Meeressäuger um Madeira. Im Allgemeinen ist die Beziehung einer bestimmten menschlichen Handlung zur Umwelt in direkte und indirekte Auswirkungen unterteilt. Der Fischfang wirkt sich indirekt auf Meeressäuger aus, da es die Verfügbarkeit von Beute deutlich einschränkt, und da viele Gebiete sehr überfischt sind, kann dies dramatische Folgen haben. Dies ist zum Beispiel der Fall bei den Kurzschnabel-Gewöhnliche-Delfine (Delphinus delphis) im Mittelmeerraum, die aufgrund extremer Beuteerschöpfung kritisch bedroht sind. Oft sind Meeressäuger so verzweifelt nach Beute, dass sie sich an den Fang von Fischern ranmachen, was an manchen Orten dazu geführt hat, dass Fischer Delfine töten. Madeira ist zum Glück nicht einer dieser Orte.
Natürlich gibt es auch die direkten Auswirkungen, die durch bestimmte Fischereimethoden verursacht werden, von denen einige auch hier auf Madeira praktiziert werden, die zu erheblichen Verletzungen und Todesfällen bei Walen führen. Longlining ist zum Beispiel eine fragwürdige Angelmethode, mit der der Schwarzer Degenfisch (A. carbo) gefangen wird, ein Tiefseefisch, der auf der Insel als Delikatesse bekannt ist. Diese Leinen erstrecken sich bis zu 2000 m in die Tiefe und verursachen neben viel Beifang auch etliche Verletzungen bei Meeressäuger die vorbeiziehen und die Leinen nicht sehen. Big-Game-Fischerboote können auch Wale verletzen, während abgeworfene Netze ein Grossteil von gefährlichen Plastikmüll im Ozean bilden, worin sich einige Wale, vor allem Jungtiere, verfangen.
Am Ende des Tages könnte man sagen, dass es die Methode ist, die den Effekt bestimmt. Die Leute machen oft den Fehler, die Fischer zu verurteilen, aber nicht alle Fischer handeln verantwortungslos genauso wie nicht alle Ökotourismusinstitutionen verantwortlich handeln. Nicht alle Walbeobachtungen auf der Welt sind ordnungsgemäß reguliert, und nicht alle Unternehmen haben das Wohlergehen der Tiere als oberste Priorität. Madeira hat viele Fischer die durch Speer- oder Spinnfischen sich selbst versorgen, die, wenn sie dies sorgfältig durchführen, weniger Einfluss auf das Leben im Meer haben.
Meiner Meinung nach geht es nicht immer um das was sondern auch um das wie. Ich glaube wenn wir das mit manchen unserer Aktionen kapieren, geht die Zusammenarbeit für einen gesunden Ozean etwas flotter und effizienter.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 Große Tümmler
Stenella
10:00 Große Tümmler