Die westlichste Spitze Madeiras ist der wohlbekannte Leuchtturm in Ponta do Pargo. Von dort gibt es einen spektakulären Blick auf die Westküste. Heute fuhren wir so weit, dass wir einen guten Blick auf den Leuchtturm hatten. Auch wenn wir die Westküste nicht selbst sehen konnten, so waren wir heute noch viel weiter im Westen als sonst. Vor der Küste von Ponta do Pargo gibt es ein marines Plateau, welches sich in den Atlantik zieht. Erst bei ca. 3 nm geht es in die Tiefe. Unsere sechs Kurzflossen Pilotwale fanden wir allerdings in größeren Tiefen an. So muss es auch sein, denn sie sind Tintenfischliebhaber und deshalb Tieftaucher.
Wir hatten heute viele Kinder und natürlich Mütter, einen wahren Kindergarten an Bord unseres traditionellen Fischerboots. Auch im Meer gibt es Kindergärten! Delfine und dazu gehören Pilotwale ebenso, bilden eine sehr wichtige Untergruppe, die sich aus Muttertieren und Kälbern zusammensetzt. Was soll eine Pilotwalmutter tun, wenn sie auf eine Tauchtiefe von 600 bis 700 m tauchen muss, um die notwendige Nahrung zu erjagen? Was tut eine Menschenmutter? Nun, sie wird Sorge tragen, dass ihr Kind gut versorgt ist. Auch Meeressäuger haben diesen mütterlichen Instinkt. Sie geben ihr Kalb zur Betreuung an ein anderes weibliches Gruppenmitglied und taucht hinab in die blaue Tiefe, um sich den Magen zu füllen. Weibliche Pilotwale gehen recht früh in die Menopause. Obwohl sie über 60 Jahre alt werden, treten sie schon mit ca. 35 Jahren in die Menopause. Die Weibchen, die nicht mehr reproduktionsfähig sind, können ihre Energie in die Betreuung der Jungtiere und Kälber stecken.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtung des Tages
Ribeira Brava
10:00 Pilotwale
14:30 Ausfall der Tour aufgrund der Wetterbedingungen