23.07.2020 Kleine Flugobjekte und ein Krimi des Ozeans

Published by Fatima Kutzschbach on Juli 29, 2020

Während wir den Hafen verließen, gab uns der Späher Higino die Nachricht, dass er noch keine Meeressäuger in Sicht hatte. Kurze Zeit darauf, kam die Meldung, dass er den Standort wechseln würde, um ein anderes Areal zu überschauen. Natürlich hält die Crew an Bord ebenfalls immer die Augen offen. Und unsere Gäste machen es, wie es ihnen behagt. Manch einer genießt die Fahrt auf der Ribeira Brava, lässt sich sanft wiegen und vergießt den Alltag einfach mal, andere bevorzugen es, ihre Blicke schweifen zu lassen. Unserem Späher kommt jedoch die große Aufgabe zu, vollkommen konzentriert zu sein und auf dem Meer Ausschau nach, Auffälligkeiten zu halten. An dieser Stelle einen Dank an Higino!

Während wir über das Meer glitten und ab und an mit etwas Meereswasser gekühlt wurden, entdeckten wir kleine Flugobjekte der besonderen Art. Fliegende Fische (Cheilopogon melanurus) segelten mit Eleganz über die Wasseroberfläche und wirklich, heute war der Tag der Fliegenden Fische. Unsere Gäste genossen das Spektakel der kleinen Flugobjekte.

Und dann kam die Sichtungsmeldung! Gute Nachrichten, es gab eine Schule Großer Tümmler (Tursiops truncatus)! Diese kraftvollen Tiere glitten unter dem Bug der Ribeira Brava entlang; sie schwammen Bauch an Bauch; wir sahen Spyhops (Delfin hebt den Kopf aus dem Wasser); Synchronschwimmen stand auf dem Tagesplan und Sprünge ebenfalls.

Das Beste war jedoch, dass die Großen Tümmler uns direkt zu den Walen zu führten. Plötzlich war ein Blas in Sicht! Solche Momente sind voller Spannung, denn die Ausatmung der Wale sieht man nur ein paar mal und dann … eine ganze Weile nichts … bis das Tier erneut zum Atmen hochkommt. Wo wird das Tier wieder auftauchen? Ist es überhaupt noch da? Klar war, dass es sich um Bartenwale (in der Distanz sahen wir einen zweiten Blas) handelte, doch aufgrund der Distanz konnte eine eindeutige Identifizierung nicht stattfinden. Die gemachten Fotos erwiesen sich leider als nicht so aussagekräftig wie erhofft. Doch auf einem recht unscharfen Foto, meine ich drei Kopfleisten erkennen zu können, was, wie auch das ganze Verhalten auf einen Tropischen Wal (Balaenoptera edeni) hinweist. Ja, so ist das manchmal auch: Manches bleibt ein wunderbares Mysterium. Schön und spannend war es für alle allemal!