Unsere Atlantischen Fleckendelfine (Stenella frontalis) sorgen oft für gute Stimmung unter den Gästen. Diese agile, kleine Delfinart ist zumeist sehr neugierig und werden dadurch zu den Stars der Tour. Ein Untergrüppchen war recht aktiv. Während einige Tiere sehr an uns interessiert waren, waren andere mit sich und der Frühlingsliebe beschäftigt. Ich hoffe, diese Aktivität war erfolgreich und im nächsten Jahr können wir uns über Nachwuchs freuen.
Es gibt Stars und Superstars! Die Blainville Schnabelwale (Mesoplodon densirostris) waren heute eindeutig die SUPERSTARS! Unser Späher leitete uns als Erstes zu einem Areal, in dem er die Schnabelwale gesichtet hatte. Doch als wir dort ankamen, war weit und breit kein Wal zu sehen. Auch Warten und Geduld führte zu keinem Ergebnis. Deshalb ging es zuerst zu den Fleckendelfinen. Unser zweiter Beobachtungsversuch mit der sonst so scheuen, kleinen Walart erwies sich als ein ganz besonderes Erlebnis. Scheinbar hatten sie vergessen, scheu zu sein und übernahmen eher ein Fleckendelfinverhalten. Bugwellen reiten, das Boot eskortieren, neugierige Annäherungen sind definitiv nicht ihre klassischen Verhaltensweisen. Heute jedoch wurden wir mit solch einer wunderbaren, überraschenden Nähe verwöhnt, dass man nur noch staunen konnte.
Schnabelwale leben in kleinen Gruppenverbänden, bestehend aus einem erwachsenen Männchen und mehreren Weibchen. Das Männchen hat beidseitig im nach oben geschwungenen Unterkiefer einen Hauer, die sich bei der Verteidigung der Weibchen, als recht nützlich erweisen können. Auch unser Männchen, ein wirklich toller Typ, schien schon etliche Kämpfe hinter sich zu haben. Zumindest sprechen die Schrammen an seinem Kopf dafür. Sein ganzes Verhalten heute zeigte sehr deutlich, dass er auf seine Damen gut acht gibt.
Beim Sortieren der Fotos konnte man zwei Dinge gut erkennen. Die Hauer sind von unzähligen kleinen Entenmuscheln besetzt, was sehr urig aussieht. Die zweite Entdeckung ist leider weniger schön, denn in den Hauern des staatlichen Schnabelwals hatte sich leider ein Stück Angelleine verheddert. Zum Glück kein sehr langes Stück, doch definitiv etwas, was dort nicht hingehört.
Die Fischerei bringt eben auch ihre Nachteile. Neben der Überfischung, kann verloren gegangenes Equipment für Meeresbewohner manchmal auch zur tödlichen Gefahr werden. Unserem Schnabelwalmännchen ging es zum Glück gut.
Als Abschluss der Tour gab es eine Gruppe Großer Tümmler (Tursiops truncatus), die sich jedoch zurückhaltender verhielten.
Was für ein schönes Meereserlebnis. Und unsere Superstars des Tages werden sicherlich sehr lange in Erinnerung bleiben.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Stenella
10:00 Atlantische Fleckendelfine, Blainville Schnabelwale, Große Tümmler