Zwei unglaublich schöne Touren liegen hinter uns. Nun, wenn sie die Blogs regelmäßig lesen, hört sich das wahrscheinlich fast immer so an. Das hat auch einen guten Grund: ES IST WIRKLICH SO!!
Am Morgen trafen wir erst zwei einzelnen Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) an, doch nur ein kleines Weilchen später begegneten wir zwei weitere Grüppchen. Manche zeigten sich sehr sprungfreudig! Und vorweg gesagt, der Doppelsprung ist kein Photoshop! Oh und ein mini -kleines Kalb entdeckten wir auch in der Gruppe! Wie viele Tages es wohl schon in unserem Blauen Büro verweilt? Nicht lange, das ist gewiss! Eine gesunde Delfindame kann alle 2-3 Jahre ein Junges zur Welt bringen, bei einer Tragzeit von 12 Monaten! Wir erlebten mal wieder das typische morgendliche „Sehr, sehr schön-Gefühl“!
Die Sensation des Tages gab es am Nachmittag: Die Entdeckung einer ganz ungewöhnlichen, neuen
Wal-Spezies: dem SPRUDELWAL! Was für ein Phänomen, denn wir konnten seine Zugrichtung immer genau am Blasenausstoß erkennen. Ein blubberndes Sprudelband zog er hinter sich her und dies kündigte dann auch sein sehr baldiges Auftauchen auf. Jeder Richtungswechsel, jedes Kreuzen vor unserem Bug war leicht mit zu verfolgen. Wundersam und faszinierend!!
Wenn männliche Wale in den sogenannten Reproduktionsgruppen mit Geschlechtsgenossen, um das Recht buhlen/kämpfen, das Herz des Weibchens zu erobern, nutzen sie den Blasenausstoß um größer, energischer und gewaltiger zu erscheinen. Doch unser Bartenwal war alleine unterwegs und zudem sehr entspannt und gelassen.
Sie können es sicherlich schon denken, Sprudelwale gibt es nicht! Des Rätsels Lösung: was wir sahen war ein Tropischer Wal (Balaenoptera edeni), aber unsere Namensgebung hat er sich wahrlich verdient 😉
Meeressäuger werden manchmal nach ihren “Entdeckern” benannt. So auch im Fall des Brydewals, dessen Namensgeber John Bryde war. Allerdings wollte dieser Herr den Walen an den Blubber. John Bryde war 1909 an der Errichtung der ersten Fabrik zur Verarbeitung von Walen in Durban/Südafrika beteiligt. Gar nicht schön! Da diese Walart keine langen Migrationen in die kalten Gewässer zurücklegt, sondern sich bevorzugt in tropischen bis subtropischen Gewässern aufhält, ist sie auch unter dem Begriff “Tropischer Wal” bekannt. Persönlich finde ich, dass Herrn Bryde keine weiteren Lorbeeren für diese wunderbaren Kreaturen zustehen. Da letztere Bezeichnung eine Besonderheit dieser Walart beschreibt, bevorzuge ich den Begriff “Tropischer Wal”! Oder im heutigen Falle: Sprudelwal!
Als Abschluss gab es zwei Große Tümmler (Unsere Delfine von der Morgentour) und auch hier gab es lange Blasenschnüre. Und wenn ich es recht bedenke, ist mir das auch schon am Morgen bei den Großen Tümmlern aufgefallen.
Ein wunderbarer, vor Ereignisse übersprudelnder Tag! 🙂
von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
09:00 Große Tümmler
13:30 Tropischer Wal, Große Tümmler
1 Comment
Unser Sprudelwal bleibt uns sicher immer in Erinnerung! Ein tolles Erlebnis! Liebe Grüße aus Österreich nach Madeira ?