Heute waren keine Tiere zu sehen. Zum Glück kommt das extrem selten vor. Aus unbekannten Gründen müssen die Wale und Delfine die Insel verlassen haben. Das ruft uns in Erinnerung wie dankbar und glücklich wir über das normalerweise große Vorkommen der verschiedensten Meeressäuger während unserer Ausfahrten sein können. Wir sollten nicht vergessen, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist und dass die marinen Ökosysteme und einige spezielle Arten stark bedroht sind.
Verschmutzungen, Müll im Meer, zunehmender Unterwasserlärm durch Schiffverkehr und Baumaßnahmen in der See, Nahrungsknappheit wegen Überfischung, doch auch direkte Bejagung sind ernst zu nehmende anthropogene Bedrohungen für Wale und Delfine. Glücklicherweise endete der Walfang auf Madeira in 1981 nach vier Jahrzehnten des Tötens.
Es ist unglaublich, dass noch heutzutage stark bedrohte Meeressäuger, wie das zweitgrößte Tier des Planeten, der gigantische Finnwal (Balaenoptera physalus), tausende Minkwale (Balaenoptera acutorostrata) und diverse Delfinarten, unter anderen auch die eindrucksvollen Pilotwale (Globicephala spec.), Jahr für Jahr getötet werden. Island, Norwegen, Japan, doch auch die Färöer-Inseln sowie einige Länder in Südamerika und Asien ignorieren internationale Schutzabkommen.
In der heutigen Zeit ist der Walfang ökonomisch unrentabel, die gewonnenen Produkte sind leicht substituierbar und jegliche Form traditioneller Nutzung sollte dem Artenschutz nicht widersprechen. Daher die Bitte Protest zu zeigen und eine Unterzeichnung dieser Petitionen in Erwägung zu ziehen: https://www.avaaz.org/de/whales_under_threat/ (Walfang allgemein) und https://ifaw.is/ (Islands Walfang). Weitere themenverwandte Unterschriftensammlungen sind auf unserer Webseite unter „Meeresschutz“ gelistet.
Anders als Landsäugetiere können Wale und Delfine nicht in Gefangenschaft gehalten, nachgezüchtet und schließlich wieder in die freie Natur entlassen werden. Die Ozeane, so unendlich groß, sind ihre Heimat. Wenn sie dort draußen alle verschwunden sind, sind die Riesen der Meere unwiederbringlich verloren. Dann gibt es keinen Weg mehr zurück. Lasst uns aktiv werden, sodass dieser Punkt niemals erreicht wird!
von Jan-Christopher Fischer
Sichtungen des Tages
Stenella
08:30 Schnorchel-Tour ohne Sichtungen
12:00 keine Sichtungen
15:30 keine Sichtungen