30.03.2019 – Kosmopolit

Unsere Stenella machte sich auf einem ruhigen Ozean auf, um eine Gruppe von ruhenden Kurzflossen-Pilotwale (Globicephala macrorhynchus) zu treffen, die durch unsere Anwesenheit keineswegs gestört schienen. Nach kurzer Zeit fuhren wir weiter zu einer Gruppe von Großen Tümmler (Tursiops truncatus), die nicht weit von den Pilotwalen entfernt waren.

Die Tümmler Gattung ist weltweit verbreitet, wobei man hier von drei Arten spricht, die in ihrer Verbreitung getrennt sind; der Große Tümmler (die Art, der wir regelmäßig begegnen), der Indopazifische Großer Tümmler (Tursiops aduncus) und der Burrunan-Delfin (Tursiops australis). Die Gattung ist für ihre Neugier besonders berüchtigt und wird in der Gegenwart anderer Meeressäuger häufig beobachtet. Solche Assoziationen laufen im Allgemeinen sehr harmonisch ab, insbesondere solche mit Kurzflossen-Pilotwalen oder mit Falschen Orcas (Pseudorca crassidens). Tümmler können jedoch auch andere Meeressäuger schikanieren, wobei kleinere Delphiniden wie z.B die Kurzschnabel-Gewöhnliche-Delfine (Delphinus delphis) oder die Atlantische Fleckendelfine (Stenella frontalis), die sie oft aktiv vermeiden. Wir haben sie sogar einmal ein paar Tümmler dabei erwischt, als sie ein junges Pottwal-Kalb (Physeter macrocephalus) nervten als es inmitten seiner Herde sich versteckte. Sie sind also nicht nur neugierig, sie sind auch ziemlich mutig und manchmal sogar gemein.

Ihre Interaktionen mit Pilotwalen werden bei uns am häufigsten beobachteten aber ihre breite Verbreitung und opportunistische Art bedeutet auch, dass diese Delfine mit viele verschiedenen Arten in Kontakt kommen. Die Gründe dieser interspeziellen Interaktionen werden noch erforscht, aber viele Wissenschaftler sind sich in einem Punkt einig; solche Interaktionen werden normalerweise von diesem hochkosmopolitischen Meeressäuger angestiftet.

Von Paula Thake

Sichtungen des Tages

Stenella

15:00 Große Tümmler, Kurzflossen-Pilotwale