Was für eine Show! Die Glückspilze an Bord unserer Ribeira Brava, durften eine supertolle Sichtung mit Pottwalen (Physeter macrocephalus) genießen, bei dem zwei Tiere mehrmals in die Luft gesprungen sind. Die Herde war über ein größeres Areal zerstreut und eine Theorie, warum diese riesigen Meeressäuger aus dem Wasser springen, ist um über lange Distanzen mit ihren Artgenossen zu kommunizieren. Ich wurde dann gefragt, ob Pottwale immer in Gruppen unterwegs sind, und, obwohl sie die größten Mitglieder der notorisch sozialen Zahnwalfamilie (Odontoceti) sind, lautet die Antwort überraschenderweise: Nein!
Während die Weibchen ihr gesamtes Leben in der stabilen matrilineale Herde verbringen, in dem sie geboren wurden und das ganze Jahr über in niedrigen Breitengraden leben, haben Männchen eine sehr unterschiedliche Breitenverteilung und soziale Struktur. In der nördlichen Hemisphäre verlassen geschlechtsreife junge Bullen ihre Geburts-Herde, um zusammen mit anderen Juvenilen Männchen, in nördliche produktive „Feeding Grounds“ zu reisen um zu fressen. Im Alter von etwa 27 Jahren kehren die erwachsenen Bullen dann in niedrigen Breitengrade zurück, um sich mit Weibchen aus verschiedenen Herden zu paaren, was zur Erhaltung der genetischen Diversität unter den Populationen führt. Die Reichweite dieser Fernwanderungen der Pottwalbullen, und ihre Einsamkeit nimmt mit zunehmendem Alter zu. Im Sommer begegnen wir oft diese enormen Einzelgänger, und dies sind oft die Tiere, die gerne diese beeindruckenden Sprüngen machen, die wir heute erlebt haben.
Männliche und weibliche Pottwale unterscheiden sich nicht nur in ihrem Lebensstil. Die Art zeigt auch den höchsten Grad an sexuellem Dimorphismus in der Familie der Zahnwale. Während die Weibchen gewöhnlich Längen von 12 bis 13 Metern erreichen und im Durchschnitt etwa 20 Tonnen wiegen, können große Bullen bis zu 20 Meter lang sein und Massen von satten 40 Tonnen erreichen! Wenn wir also einen Pottwal treffen, dessen Länge die unseres traditionellen Bootes übersteigt, können wir ziemlich sicher sein, dass es sich um einen Bullen handelt.
Der Ausdruck „Frauen sind aus Venus und Männer aus Mars“ kann daher auch auf die unglaublich unterschiedlichen männlichen und weiblichen Pottwale angewendet werden. Dieser sexuelle Dimorphismus macht diese Tiere zweifellos umso geheimnisvoller und interessanter für uns.
Von Paula Thake
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10:00 Pottwale