Den ganzen Tag heute habe ich es nicht geschafft was zu schreiben, sorry, aber das Telefon, Handy, mails – alle wollten wissen wie es uns geht. Danke für die ganze Anteilnahme.
Funchal hat es hart getroffen, sehr hart. Der Westen hat seit ein paar Stunden wieder Kommunikationsmöglichkeiten mit der Aussenwelt, in Teilen zumindest. So weiss ich dass es unserem Boot (noch) gut geht, aber das Wetter bzw. das Meer bessert sich noch nicht. Aus dem Azorenhoch ist ein ewiges Azorentief geworden. Aber was ist schon ein Boot, in unserem Fall ist es unser Lebensunterhalt, aber meine Familie ist wohlauf und bei engsten Verwandten und Freunden sind keine Verluste bekannt.
Aber wir hören natürlich davon, vermisste Kinder, tote Freunde, Häuser weggespühlt, alles verloren, kleine und grosse Tragödien. Wir nehmen Leute auf, die Solidarietät ist gross, jeder hilft wo er kann und die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange.
Doch etwas muss ich hier noch loswerde und daher auch meine Überschrift: Madeira und die Welt: Immer die gleichen Fehler: der Mensch denkt er beherrscht die Natur, aber so ist es nicht. Jetzt zahlt halt mal Madeira die Rechnung, nicht Hawai oder die Philippienen, die alten Bundesländer oder Florida… Aber im Grunde betrifft es ja uns alle. Was muss sonst noch geschehen? Kopenhagen war eine Flaute… und was tun wir Menschen, wir gemeines Volk? Es muss was geschehen!!! Und jetzt sollen keine Dummen Entschuldigungen angebracht werden, das hätte es schon vor 60 Jahren mal gegeben, ES WIRD IMMER SCHIMMER Ü B E R A L L und ich hoffe das das bald endlich auch hier kapiert wird und auf der ganzen Welt.
Madeira lebt vom Turismus, wir brauchen Hilfe, viel Hilfe – kurzfristige und langfristige, aber wir brauchen auch starke Leute: Solche, die der Wahrheit ins Auge sehen können und sagen was soooo schief läuft, Leute die Mut haben die Wahrheit auszusprechen und die dann die richtigen Entscheidungen treffen, damit nicht wieder nur Löcher gestopft werden.
Welches Erbe hinterlassen wir unseren Kindern? Wir müssen handeln JETZT SOFORT, regional, international.
Es betrifft uns alle und alles hängt zusammen. Besinnung ist angesagt und dann globales Handeln. Und wenn die einen nicht handeln dann sollen wir trotzdem handen, für uns und unsere Kinder und Enkel.
Wer Fotos vermisst kann diese bei Paulo Coelho im Blog anschauen.
1 Comment
Hallo Claudia,
ich bin sehr froh, dass euch nichts passiert ist. Hoffentlich normalisiert sich die Lage bald wieder, auch wenn von “normal” wahrscheinlich lange Zeit nicht die Rede sein kann …
Man fühlt sich wirklich winzig und nichtig angesichts derartiger Naturgewalt.
Liebe Grüße!
Susanne